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Otto Zimmermann über den Wert des Bremsauswuchtens

Nov 07, 2023Nov 07, 2023

SINSHEIM-DÜHREN, Deutschland – Der Herstellungsprozess von Bremsscheiben bei Zimmermann umfasst mehrere wesentliche Schritte: Der Gussrohling wird auf einer Drehmaschine gedreht und das Lochbild in die Nabe der Bremsscheibe gebohrt. Anschließend werden die Bremsscheiben ausgewuchtet und zum Schutz vor Korrosion mit einer speziellen hitzebeständigen Aluminiumbeschichtung versehen.

Herstellungsunterschiede bei Bremsscheiben sind nicht immer leicht zu erkennen. Umso wichtiger ist es, die Kriterien zu kennen, die ein Qualitätsprodukt ausmachen.

Im Einsatz stoßen Zimmermann-Mitarbeiter immer wieder auf Produkte anderer Marken, die mit geringerer Präzision und weniger Arbeitsschritten als nötig gefertigt wurden.

Bei näherer Betrachtung stellt sich beispielsweise heraus, dass einige Bremsscheiben nicht ausgewuchtet waren. Gemäß ECE-Vorgaben müssen die Auswuchtmaßnahmen denen des Originalteils (OE) entsprechen.

Für das ungeübte Auge ist nicht sofort erkennbar, ob Bremsscheiben ausgewuchtet wurden oder nicht. Ob eine Bremsscheibe ausgewuchtet ist, kann anhand der eingefrästen Nut festgestellt werden. Sobald ein Ungleichgewicht erkannt wird, wird das Material sehr präzise (auf 0,5 Gramm genau) abtransportiert.

Andere Ausgleichsmethoden, wie etwa das Erhöhen des Gewichts durch Einsetzen von Drahtklammern in die Lüftungskanäle, sind im Laufe der Jahrzehnte obsolet geworden und werden im heutigen Ersatzteilmarkt fast nie mehr eingesetzt. Mittlerweile gibt es jedoch Hersteller, die den entscheidenden Schritt des Auswuchtens ganz überspringen.

Aufgrund des Gussverfahrens weisen belüftete Bremsscheiben Bereiche auf, die nicht bearbeitet oder gedreht werden können – beispielsweise innerhalb der Belüftungskanäle. Um diese inhärenten Ungleichgewichte auszugleichen, ist ein präziser Auswuchtvorgang unabdingbar.

Was passiert, wenn eine unwuchtige Bremsscheibe eingebaut ist?

Eine erhöhte Unwucht führt zu einem Rundlauffehler, der zu Vibrationen im Lenkrad und im gesamten Fahrzeug führen kann. Die Intensität dieser Vibrationen variiert je nach Fahrzeuggeschwindigkeit und wirkt sich sowohl auf die Traktion der Räder als auch auf den Fahrkomfort und letztendlich auf die Sicherheit aus.

Auf Dauer ist mit Schäden an Radlagern oder der gesamten Radaufhängung zu rechnen. Bei unausgeglichenen Bremsscheiben für die Vorderachse sind vor allem die Querlenker, Zugstangen, Druckstangen und die Federbeinlager betroffen.

Um solche Reklamationen nach dem Einbau neuer Bremsscheiben zu vermeiden, ist es wichtig, vor dem Einbau darauf zu achten, dass nur Qualitätsbremsscheiben verwendet werden und keine Produkte, die nur auf den ersten Blick gut erscheinen.

Quelle

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